Presse

Bericht vom Online-Dienst neuwiedjournal.com vom 01.09.2009



Zeitungsbericht im Kleeblatt vom 25/2001 :

Den Weg vom Korn zum Brot nachgegangen: Schüler der Maria-Goretti-Schule in Heimbach-Weis machten sich kundig vor Ort

Zeitungsbericht der Rhein-Zeitung vom 27.11.2000:

Zweites Naturschutz-Forum behandelte Pflege der Kulturlandschaft

Zeitungsbericht :

Bauern und Bäcker bauen auf "Bio"

Zeitungsbericht :

Stummel begrunzt den Lorberrkranz

Den Weg vom Korn zum Brot nachgegangen
Schüler der Maria-Goretti-Schule in Heimbach-Weis machten sich kundig vor Ort

-pli- Heimbach-Weis. In ein knuspriges Brötchen zu beißen oder eine herzhafte Schnitte Brot zu genießen, ist hierzulande eine alltägliche Selbstverständlichkeit. Doch wie viele Mühen und Arbeitsgänge sind notwendig für unser täglches Brot? Einige Schüler aus verschiedenen Klassen der Maria-Goretti-Schule in Heimbach-Weis machten sich im Rahmen einer Projektwoche auf den Weg, das Geheimnis zu erkunden.

Auf dem Hof der Familie Maxein begann die Exkursion, die für die Kinder nicht nur zu einem Ausflug ins Grüne, sondern zu einem echten Erlebnis wurde. Landwirt Franz-Josef Maxein und sein Sohn Xaver hatten auf einem Tisch kleine Schüsseln mit verschiedenen Getreidekörnen gefüllt und jeweils eine fruchttragende Ähre dazu gelegt. Roggen, Weizen, Hafer, Gerste, Dinkel und auch Mais galt es dahei zu unterscheiden.

War der Mais bei den Kindern sehr rasch identifiziert, so war die Unterscheidung bei den anderen Sorten doch etwas schwieriger. Wertvolle Hilfestellungen boten dabei Fertigprodukte, die aus den jeweiligen Getreidesorten hergestellt werden. Haferflocken zum Beispiel. Dass dunkles Mehl in der Regel wertvoller ist als weißes, erfuhren die Kinder. Ebenso, dass Gerste für das Bier verwendet wird und das lange Zeit fast vergessene Dinkelkorn wieder eine Zukunft hat.

Vom Hof ging es dann hinaus aufs Feld , um die verschiedenen Getreidesorten sozusagen auf dem Halm kennen zu lernen und um zu erfahren , was der Bauer alles tun muß, bis die Ernte schließlich eingefahren ist. Natürlich hätten sich die Jugendlichen auch gerne mit den Tieren auf dem Hof beschäftigt, doch das war nun mal leider nicht das Thema. Aber dass die Schweine bei der Familie vorwiegend mit geschrotetem Korn gefüttert werden und sich damit gesünder ernähren als so manches Menschenkind, das erfuhren sie so nebenbei und stimmte doch etwas nachdenklich.

Auch die weiteren Stationen vom Korn zum Brot standen auf dem Stundenplan. So gab der Besuch auf der Heins-Mühle in Bendorf-Sayn Aufschluss über die Arbeit der Müller in früheren Jahren. Dass dies keine leichte Arbeit war, wurde sehr deutlich.

Der Bäcker ist es dann schließlich, der aus dem Mehl das Brötchen und die Brote macht. In der Bäckerei Herres in Heimbach-Weis durften die Kinder bei der Arbeit zuschauen. Besonders interessant war es hier, dass der Landwirt Maxein einen guten Teil seiner Getreideernte direkt an die Bäckerei liefert und diese das Kom selbst zu Mehl mahlt und dabei die wertvollsten Bestandteile des Korns erhält. Das volle Korn schmeckt eben ganz besonders herzhaft und ist dazu auch urgesund.

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Zweites Naturschutz-Forum behandelte Pflege der Kulturlandschaft

Von Ulrich Thoenes

Wie kann die attraktive Kulturlandschaft mit ihren Lebensräumen für Mensch, Tier und Pflanze erhalten und gepflegt werden? So lautete die Fragestellung beim zweiten Naturschutz-Forum, zu dem die Verbandsgemeinde Rengsdorf und das Institut für Umweltplanung Dr. Kübler einluden. Rund 60 Teilnehmer diskutierten über Entwicklungen und Leitbilder der Region - mit vielfältigen Ergebnissen.

RENGSDORF/BONEFELD. In seiner Begrüßung thematisierte Bürgermeister Rainer Dillenberger bereits die Probleme konkurrierender Flächenansprüche. Dass die hierzu vom Verbandsgemeinderat beschlossene "Integrierte Flächennutzungsplanung" bis ins Jahr 2015 reicht, zeigt die notwendige Voraussicht in diesem schwierigen Bereich: "Natur und ökonomische Ansprüche müssen in Einklang gebracht werden."

Dr. Karin Kübler wies darauf hin, dass die Biotopverbund-Planung der VG Rengsdorf nach wie vor Modellcharakter für das Land Rheinland-Pfalz habe. Pflege von Streuobstwiesen, Heidelandschaften und naturnahen Gewässern seien nur einige Schwerpunkte der Arbeit. Das Vorkommmen zahlreicher seltener Tier- und Pflanzenarten sei Beweis für den Erfolg, so Dr. Kübler.

Die "Chancen bei der regionalen Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte" erörterte der junge Landwirt Xaver Maxein vom Heimbacherhof in Neuwied. Im Spannungsfeld zwischen "doppelten Erzeugerpreisen und halber Ernte" versuche der Betrieb durch Ausschaltung des Zwischenhandels und Erschließung weiterer Absatzmärkte auch Bio-Erzeugnisse erfolgreich zu vermarkten.

Mit der "Bedeutung des Rengsdorfer Modellvorhabens für die Natur und Landschaft im Naturpark Rhein-Westerwald" befasste sich Günter Hahn-Siry von der Gesellschaft für Landeskultur, Koblenz. Er plädierte dafür, das Instrument "Biotopverbund-Planung" für den ganzen Naturpark einzusetzen. Am Beispiel von Fließgewässern zeigte er detailliert auf, was konkret geschehen muss: "Ein Bach braucht Platz", so Hahn-Siry, er benötige die Möglichkeiten zu seiner Eigenentwicklung", damit er z.B. Schotter- und Schlammflächen ausbilden könne. "Diese sind wiederum Voraussetzung für das Überleben vieler Libellenarten", nannte er ein Beispiel. Es komme immer auf den Einzelfall an: "Auch Viehhaltung kann verträglich sein, so weit sie nicht zu intensiv erfolgt. Trittstufen und Dung der Tiere wirken sich günstig für viele Schmetterlingsarten aus, wie im Aubachtal zu beobachten ist."

Im Rahmen von Gruppenarbeiten wurden von den Teilnehmern die referierten Themen vertieft. Bei der Abschlussbesprechung ergaben sich Forderungen in allen Bereichen: Von der frühzeitigeren Befragung der Bürger z.B. bei entstehenden Gewerbegebieten über die Einrichtung von Marktstand und Hofladen in Rengsdorf bis hin zu mehr Informationen über den Ist-Zustand der Bäche in der Region reichte das Spektrum - je nach Themenschwerpunkt.

Eines aber wurde in allen Ergebnissen deutlich: der Wunsch nach mehr Informationen. Nicht nur Gemeinderäte sollten sich verstärkt durch Fachleute informieren lassen, sondern auch die Bevölkerung, war einhelliger Tenor. Dazu gehöre auch die Information über regionale Produkte mit ihren Vorteilen.Fachleute seien auch gefragt für die Sensibilisierung von Kindern für den Umgang mit der Natur. So könnten auch weitere "Bachpatenschaften" ins Leben gerufen werden. Und schließlich forderte ein Zuschauer auch ein "Info-Center" für den Naturpark Rhein-Westerwald. Es sei immerhin "der einzige Naturpark in Rheinland-Pfalz, der nicht hauptamtlich geführt werde." Insofern blieb die Erkenntnis des Nachmittags: Trotz aller positiven Entwicklungen ist noch genug zu tun - und damit gibt es wohl auch genügend Stoff für eine weitere Auflage des Naturschutz-Forums.